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Tourismus: eine Kultur der Zukunft?
Turismo, estonta kultivado?

Für arme Länder ist der Tourismus eine wichtige Quellen für Devisen geworden – und zwar so sehr, dass sich ihre Gesellschaften um dieses neue ökonomische Objekt herum, den Touristen, neu organisieren. Ein Manna, von dem nicht alle profitieren. Eine Reportage aus Südamerika.

Sie sind bei Morgengrauen aufgestanden und haben mehrere Stunden hinten im Kipper verbracht, auf einer holprigen Piste inmitten der Pampa Perus. Weder die Kälte des Morgens, noch die 180 Kilometer, die Arequipa (die Hauptstadt des Südens von Peru) von dem Canyon von Colca trennen, haben ihre Entschlossenheit getrübt. Diesen ganzen Vormittag im Mai hallte die Plaza de Armas von den Slogans der Cayllominos wider, die unter anderem forderten, dass endlich mit dem Bau der asphaltierten Straße begonnen werde, die ihre kleine Stadt Caylloma mit Arequipa verbinden soll.

Por la malriĉaj landoj, la turismo iĝis grava valut-fonto. En tia grado, ke iliaj socioj reorganiziĝas ĉirkaŭ tiu nova merkata objekto: la turisto. Jen manao, kiun ĉiuj ne profitas. Raportaĵo, en Sudameriko.

Aŭrore ekstarinte, ili pasigis plurajn horojn en la malantaŭa parto de baskulkamionoj sur malglata pado meze de la Perua kamparo. Ilian decidecon ekbreĉis nek la mateniĝa malvarmo, nek la 180 kilometroj inter Arequipa (ĉefa urbo de la sudo de Peruo) kaj la Colca kanjono. Dum tiu ĉi tuta maja mateno sur la plaza de Armas sonoradis la frapfrazoj de la Cayllominos, kiuj postulis interalie, ke finfine komenciĝu la konstruo de asfalta vojo liganta ilian urbeton Caylloma kun Arequipa.

Protestanten fordern einen Teil der Gewinne aus dem Tourismus: 'Das Geld der Autocolca für Caylloma'. (Fotograf: Antoine Bayet)

Die Strassenblockade, eine peruanische Spezialität? Bolivien, wo die Einwohner El Altos auf den Höhen des La Paz wissen, wie man ein ganzes Land lahm legt, indem man den Zugang zur Hauptstadt blockiert, und Argentinien, wo die Piqueteros, Arbeitslose, die auf Blockaden spezialisiert sind, seit den 90er Jahren existieren, kennen ebenfalls diese Form der sozialen Mobilisation.

Vergessene. Wenn sie heute demonstrieren und schließlich die Straßen um Arequipa herum gesperrt haben, dann vor allem, um die lokale Regierung daran zu erinnern, dass sie existieren und dass auch sie von den Früchten den Tourismus profitieren möchten. Unter ihnen ist Luisa und für sie ist es "nicht gerecht, dass in einer Region, die dank des Tourismus und des Handwerks so reich ist, ein großer Teil der Bevölkerung in äußerster Armut lebt". Vergessen ist die Landwirtschaft, veraltet die Viehzucht. Nun wird der Tourist kultiviert. Um den Canyon zu besichtigen, der im Jahr etwa 100000 Touristen anzieht, entrichtet jeder Tourist ein Eintrittsgeld von sechs Dollar an die Leitung des Parks, die ‘Autoridad autónoma del Colca’ (Autocolca). Die aber verteilt das Geld nicht weiter. Für die Cayllominos, von denen etwa zwei Drittel unterhalb der Armutsgrenze leben, ist es eine Form der Korruptionsbekämpfung, das Geld der Lokalregierung wieder abzunehmen, die teilweise für die Situation verantwortlich ist. Das bestätigt mit versteckten Worten ein Polizist, der dort postiert ist: "Sie wissen, die Popularitätswerte unseres Präsidenten Alejandro Toledo erreichen kaum zehn Prozent. Das hat seine Gründe...". Um trotz allem an einem Teil der mehr als 1000 Dollar, die im Durchschnitt ein Tourist bei seinem Aufenthalt in Peru ausgibt, teilzuhaben, zögern einige nicht, sich direkt an der Quelle zu bedienen – ohne auf die Intervention des Staates zu warten. Auf diese Weise passt sich die gesamte Gesellschaft an.

Forgesitaj. Sed, se ili hodiaŭ manifestacias, kaj se ili poste ŝtopis la vojojn ĉirkaŭ Arequipa, estas ĉefe por rememorigi al la loka registaro ke ili ekzistas, kaj ke ankaŭ ili volas ĝui la fruktojn de la turismo. Luisa estas unu el ili, kaj laŭ ŝi "ne estas juste ke, en tiom riĉa provinco dank' al turismo kaj metiarto, granda parto de la loĝantaro estas en situacio de ekstrema malriĉeco". Forgesita agrikulturo, eksmoda bredado, nun la turiston oni kultivas. Por viziti la kanjonon, kiu allogas preskaŭ 100 000 vizitantojn jare, ĉiu turisto devas pagi 6-dolaran enirrajtigilon al la instanco kiu regas la parkon, l'Autoridad autónoma del Colca (Autocolca), sed tiu ĉi ne lojale redistribuas. Por la Cayllominos, el kiuj du trionoj vivas sub la sojlo de malriĉeco, ekataki la lokan registaron estas maniero por denunci la korupton, parte responsan pri la situacio, tion confirmas policisto ĉi tie postenanta: "Vi scias, nia prezidanto Alejandro Toledo, lia populareco eĉ ne atingas 10%, ja estas kialoj…" Tial, por rikolti malgraŭ ĉio parton de la pli ol 1000 dolaroj, kiujn ĉiu turisto averaĝe elspezas dum sia restado en Peruo, iuj ne hezitas ĉerpi rekte ĉe la fonto, sen atendi la intervenon de la Ŝtato. Kaj jen tiel la tuta socio adaptiĝas.

Umdenken. Eine Grenze weiter treffen wir auf den Fall von Efraim. So wie seine Brüder es tun und sein Vater es vor ihm gemacht hat, nimmt er fast jeden Morgen die Strasse, die Potosí, eine Kolonialstadt im Süden Boliviens, mit Cerro Rico, drei Kilometer weiter im Norden verbindet. Vor einigen Jahrhunderten wurde im "Reichen Hügel" waggonweise das Silber abgebaut, das nach Europa ging, während heute die Bergleute zur Erforschung des Zinns den Berg aushöhlen. Aber wenn Efraim, dessen Mund vom Genuss der Coca-Blätter deformiert ist, sich immer noch in den Gängen herumtreibt, dann weil er von einem anderen Metall lebt: den Münzen der Touristen. Die bezahlen ihn, übrigens nicht schlecht, für das Eintauchen in das Herz eines Germinal des 21. Jahrhunderts. Während einiger Stunden lässt er sie in nahezu perfektem Englisch teilnehmen am Schicksal dieser Verdammten der Erde. Mit einem Lächeln erklärt Efraim sein Umdenken: "Ich weiss nicht wirklich, was Sie dazu treibt, durch diese Gänge hier zu kriechen. Aber weil Sie es sind, von denen ich lebe, vermeide ich es, mir diese Frage zu stellen!"

Konvertado. Unu landlimon pli for, tiel faras Efraim. Kiel liaj fratoj plu nun, kiel lia patro antaŭ li, ĉiumatene aŭ preskaŭ, li ekiras sur la vojo, kiu ligas Potosí, koloniepoka urbo en suda Bolivio, kun la Cerro Rico, tri kilometrojn pli alten. Antaŭ kelkaj jarcentoj, povagone oni elprenis el la trafe nomata "Riĉa Monteto" la arĝenton kiu foriris al Eŭropo, dum nuntempe por serĉi stanon la ministoj plufosas la monton. Sed, se Efraim, la buŝon misformigitan de la kokafolioj, plu ŝoviĝas en la galerioj, per tute alia metalo li vivas: tiu de la turistaj moneroj. Kiuj pagas lin, eĉ sufiĉe bone, por tiu plonĝo en la koron de iu Germinal de la XXIa jarcento. Dum kelkaj horoj, per preskaŭ perfekta angla lingvo, li kunspertigos al ili la sorton de la proletar' de l' tero. Pri sia aliposteniĝo Efraim parolas kun rideto: "Mi ne tro scias kio alpelas vin tien, por rampi en tiuj galerioj, sed ĉar mi vivas dank' al vi, mi evitas tro multe pridemandi min!"

Weder irgendeiner der Energiemultis, noch der Statt Bolivien zahlt den Bergarbeitern von Potosí ein Gehalt, wo die Kosten der Zinngewinnung zwei oder drei Mal höher sind als der weltweite Kurs. Organisiert in Kooperativen beuten sich die 6000 Arbeiter sozusagen selbst aus und erhalten Hungerlöhne, von denen sie die Kosten für das Dynamit, mit dem sie den Berg sprengen, noch abziehen müssen. Ihre Lebenserwartung übersteigt nicht 45 Jahre.

Ansprache. In Pisac (im Süden von Peru) versteht es auch Gloria, ihren Profit aus der Welle von Touristen zu ziehen, die hier eine der schönsten Inkastätten der Region besuchen. Aber, anders als Efraim, hat sie die Tradition nicht verlassen, sondern sie im Gegenteil weitergeführt. Das traditionelle Handwerk ist ihre Marktlücke. Und gerecht, natürlich. Auf der Schwelle ihrer Boutique hält sie denen eine feierliche Ansprache, die sie für frankophon hält – in einem Französisch, von dem sie sagt, sie habe es "mit einem Liebhaber" gelernt. Und mit untypischen Argumenten, denn – wenn man dem Glauben schenkt – "die Frankophonen sind nicht wie die amerikanischen Gringos" und dass sie mit ihnen "über gerechten Handel sprechen kann, das interessiert sie!". Wir verlassen sie, nicht ohne dass sie uns ein letztes Mal, während wir mit beladenen Armen da stehen, fragt: "Sie versprechen, dass Sie an dieses Buch schreiben werden, diesen Guide du routard, damit die über mich schreiben?".

Einige Tage später – wir entdecken woanders und zu Schleuderpreisen dieselben peruanischen Ponchos und Mützen, nun gar nicht mehr gerecht – ist der Charme verflogen. Trotzdem ist es schwierig, es ihr übel zu nehmen: Gloria ist einfach pfiffiger als andere, um die begehrten Devisen zu bekommen. Wie Efraim und die Cayllominos vom Canyon Colca, ist auch für sie der Tourist zur Hauptnahrungsquelle geworden. Aber nicht alle picken erfolgreich vom Teller der Tourismusentwicklung.

Antoine Bayet
Übersetzt von Janina Wellmann

Alparolado. En Pisac (sudo de Peruo), ankaŭ Gloria tute intencas profiti la ondon de turistoj kiuj tie vizitas unu el la plej belaj inkaaj lokoj de la regiono. Sed, kontraŭe de Efraim, ŝi ne ŝanĝis siajn tradiciojn, male: ŝi substrekas ilin. La tradicia metiarto, jen ŝia merkatero. Kaj egalrajta, krome! Sur la sojlo de sia butiko, ŝi alparolas tiujn, kiujn ŝi rekonas kiel franclingvanojn, per franca lingvo, kiun ŝi laŭdire lernis "kun iu amanto". Per nekutimaj argumentoj, ĉar ŝin oni kredu, "franclingvanoj ne estas kiel la usonaj gringoj". Ŝi povas, kun ili, "paroli pri egalrajta komerco, tio interesas [ilin]!". Tion ŝi asertas: ĉio vendata en ŝia butiko estas "egalrajta". Kun ŝarĝitaj brakoj oni forlasas ŝin, ne sen ke lastan fojon ŝi petis de ni: "Ĉu vi promesas min ke vi skribos al via libro, tiu Guide du routard, por ke ili parolu pri mi?"

Kelkajn tagojn poste, malkovrante aliloke kaj por etaj prezoj la samajn ponĉojn kaj peruajn ĉapojn tute ne plu egalrajtajn, la iluzio estas for. Tamen malfacilas riproĉi kontraŭ ŝi: Gloria estas nur pli ruza ol aliaj por altiri al si la tiom deziratajn valutojn. Same por Efraim aŭ la Cayllominos de la Colca Kanjono, la turisto fariĝis ŝia baza nutrao. Sed ne ĉiuj sukcesas beki en la telero de la turista disvolviĝo.

Antoine Bayet
Tradukis Emmanuel Villalta

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"Kein Wind ist demjenigen günstig, der nicht weiß, wohin er segeln will."