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Ein Leben zimmern
Ĉarpentista filozofio

Das Metermaß in der einen, die Säge in der anderen Hand – sein Leben formt er wie ein Stück Holz. Begegnung auf einer Baustelle im Südwesten Ungarns mit Guillaume, einem passionierten Zimmermann.

Mezurbendon en unu mano kaj segilon en la alia, sian vivon li prilaboras kiel lignopecon. Renkonto sur vorkejo sud-okcidente de Hungario kun Guillaume, paŝia ĉarpentisto.

In Siófok (Ungarn)

"Das Zimmerhandwerk bin ich". Das könnte seine Devise sein. Auf der Baustelle in Siófok ist es nicht einfach, Guillaume zu bremsen. Immer in Bewegung zerlegt er linkerhand ein Stück Holz und legt einen Holzscheit nach rechts. Selbst als er seinen Weg unterbricht, um uns zu begrüßen, läßt er die Baustelle und ihre Aktivitäten nicht aus den Augen.

Mit 23 Jahren ist die Zimmerei der Inhalt seines ganzen Lebens. Die Geschichte beginnt vor etwa 20 Jahren in Straßburg mit einem Onkel, der Zimmerer ist, und den er mit den Augen eines Kindes dabei beobachtet, wie er das Holz behandelt und "wie durch Magie" verwandelt.

"Ich hatte Lust, es ihm gleich zu tun. Etwas aus einem einfachen Stück Holz zu machen, vertraut uns der junge Mann an. Ich habe daher begonnen, seine Werkzeuge zu benutzen und das Holz zu zähmen". Er lernt Schritt für Schritt. Eine Sache nach der anderen, er hört auf die Ratschläge seines Onkels, wendet sie mit Hartnäckigkeit an, ohne mit seiner Zeit hauszuhalten. "Ich weiß nicht alles und ich werde niemals alles über alles wissen. Aber indem ich Zeit verliere, werde ich die Lücken nicht schließen."

En Siófok (Hungario)

"Ĉarpentado estas mi." Tia povus estis lia moto. Sur la vorkejo en Siófok, ne facilas haltigi Guillaume. Ĉiam moviĝanta, li ĉensegas lignopecon ie kaj starigas truson (ĉarpenton) tie. Eĉ kiam li ĉesas kuri por saluti nin, li perokule plu sekvas la vorkejon kaj ties agadon.

Por 23-jaraĝa Guillaume, ĉarpentado estas la historio pri lia tuta vivo. Historio ekinta antaŭ proksimume dudek jaroj en Strasburgo kun onklo ĉarpentisto, kiun li rigardas, per siaj infanaj okuloj, prilabori kaj transformi la lignon "kiel per magio".

"Mi ekdeziris fari kiel li. Fari ion el simpla lignopeco, la junulo konfidas. Mi do komencis uzante lian ilaron, malsovaĝigante la lignon." Li lernas iom post iom. Aferon post alia, li aŭskultas la konsilojn kaj aplikas ilin, obstine, ne malŝparante sian tempon. "Mi ne scias ĉion kaj neniam scios ĉion pri ĉio. Sed perdante tempon mi ne akiros la nesciaĵojn."

In Siófok. Auf der Baustelle hat man Mühe, an ihn heranzukommen. Selbst zur Mittagsstunde bleibt sein Blick abgelenkt durch die laufenden Arbeiten (Aufnahme : Dávid Hromada-Kishegyi)

Ungeduldig. Er verliert nicht eine Sekunde und jede Gelegenheit ist die richtige, um mehr zu lernen. Auf der Baustelle hat man Mühe, sich ihm zu nähern. Selbst zur Essenszeit, als er beginnt sich uns zu öffnen, bleibt sein Blick abgelenkt durch die Arbeiten, die gerade am Dach stattfinden.

"Er ist ungeduldig, das ist vielleicht sein Fehler, wenn man einen bei ihm finden müßte", lächelt Miklós, sein Chef, bei dem er für ein Jahr in Nagyvázsony, im Süd-Westen Ungarns lebt und der bereits seit einigen Jahren junge Lehrlinge und Arbeiter empfängt, die durch Austauschprogramme, insbesondere Leonardo, zu ihm kommen. Er ist ein Chef, der zufrieden ist mit seinem Angestellten, sogar anerkennend von ihm spricht. "Er hat sehr schnell gelernt. Er war von Anfang an kompetent, auch als er noch nicht alles verstand, was man ihm sagte."

Sein Wissensdurst, seine Lust, mit dem Holz Wunder zu wirken haben sich schnell in seine Bestimmung verwandelt. Mit 15 Jahren geht er seiner Arbeit mit dem Holz nach als Zimmermann bei der französischen Gesellenvereinigung 'Compagnons du devoir'. Er zieht aus, Lille, Nancy, Bordeaux zu entdecken. Nach dem Ende seines dritten Jahres schlägt man ihm vor, ins Ausland zu gehen.

Senpacienca. Li perdas eĉ ne unu sekundon, kaj ĉiu okazo bonas por plulerni. Sur la vorkejo, malfacilas proksimiĝi al li. Eĉ tagmanĝ-hore, dum li ekkonfidas sin, lia rigardo senĉese aldirektas la surtegmentajn prilaborataĵojn.

"Li senpaciencas, eble tie kuŝus lia difekto, se necesus trovi unu en li", ridetas Miklós, la estro, ĉe kiu li vivas dum unu jaro en Nagyvázsony, sud-okcidente de Hungario, kaj kiu jam de pluraj jaroj akceptas la junajn metilernantojn kaj laboristojn venantajn el interŝanĝ-programoj, interalie Leonardo. Estro cetere kontenta pri sia dungito, kaj eĉ admira. "Li lernis tre rapide. Ĉe la komenco ĉi tie, li jam efikis, eĉ kiam li komprenis ne ĉion, kion oni diris al li."

Lia avido scii, lia deziro fari mirindaĵojn el ligno cetere transformiĝis rapide al profesia inklino. 15-jaraĝe, li plurilatas kun ligno kiel ĉarpentisto ĉe la Kompanoj de la Devo. Li ekiras por malkovri Lille, Nancy, Bordeaux. Kaj oni proponas al li tuj fine de lia tria lernad-jaro foriri eksterlanden.

Vertrauen. Seine Abreise nach Ungarn war, er weiß es, ein großer Sprung ins Ungewisse. Aber das ist es, was er wollte. "Die Länder des Ostens sind keine Traumziele. Man stellt sich vor, daß das Leben hier hart ist. Aber genau aus dem Grund habe ich mich entschieden, dorthin zu gehen. Am Anfang hatte ich an Rußland oder Polen gedacht, aber dort gab es keinen Platz. Nur Ungarn suchte Auszubildende. Ich habe mich darauf eingelassen". Sich seine Abreise in Erinnerung zu rufen, macht ihn heute lachen. Das ist zweifellose die Freude, diese außerordentliche Wette gewonnen zu haben, gepaart mit dem wachsenden Vertrauen in die eigene Zukunft.

Er hat sich Ungarisch nach seiner Methode beigebracht : immer Schritt für Schritt, aber immer mit Ungeduld. Am Anfang standen die von den Compagnons vorgeschlagenen Sprachkurse. Das Meiste lernt man auf der Baustelle, wo man die neuen Begriffe in ein Heft schreibt oder die technischen Pläne dechiffriert, indem man die bekannten Skizzen mit den vollkommen unbekannten Worten vergleicht. Das Ganze vervollkommnet er, indem er mit seinen neuen ungarischen Freunden ausgeht : "Welches Interesse sollte man haben, einen Abend unter Franzosen zu verbringen, wenn man in Ungarn lebt ?" Zwischen zwei Bohlen, während er Schritt für Schritt anordnet, wie die Balken zu setzen sind, und er die Maße nimmt, sprudeln die Worte mit einer Leichtigkeit aus seinem Mund, daß man nur mit Mühe glauben mag, daß er Franzose und erst vor weniger als einem Jahr in diesem Land angekommen ist.

Heute bereut er nichts und wenn er an die Herausforderung denkt, die seine Abreise bedeutete, lächelt er und weiß, daß er das nächste Mal noch weiter weggehen wird. Eine einzige Sache macht ihn an diesem Ende des Monats April bitter : die Firma und Ungarn verlassen zu müssen. Auch wenn er schon jetzt weiß, daß er zurückkehren wird.

Auch Miklós ist traurig. Er weiß, daß er keinen anderen Angestellten finden wird, der wie er "die Schwierigkeiten in Trümpfe zu verwandeln weiß".

Dávid Hromada-Kishegyi
Übersetzt von Janina Wellmann

Memfido. Lia foriro al Hungario, li konfesas tion, estis granda salto en nekonataĵon. Sed tion li volis. "La orientaj landoj ne estas revigaj vojaĝo-celoj. Oni imagas al si, ke tie la vivo malfacilas. Sed pro tio mi elektis foriri tien for. Komence mi pensis pri Rusio aŭ pri Polio, sed tie ne estis postenoj. Nur Hungario serĉis varbotojn. Mi ekkuris." Hodiaŭ elvoki tiun foriron ekridigas lin. Sendube pro la ĝojo esti plenuminta tiun eksterordinaran veton miksita kun fido ĉiam pli granda en sia estonteco.

Li lernis la hungaran laŭ sia metodo: ĉiam iom post iom, sed ĉiam senpacience. Komence per la lingvo-kursoj proponitaj de la Kompanoj. La plejparton li akiros sur la vorkejo enskribante la novajn formulojn en libreton aŭ ankaŭ deĉifrante la teĥnikajn planojn, komparante la konatajn desegnaĵojn kun tute nekonataj vortoj. Li perfektigas la tuton distriĝante kun siaj novaj hungaraj amikoj. "Kial do vesperumi inter Francoj dum oni estas en Hungario ?" Inter du traboj, ordonante almeton de ĉarpentoj, mezurante, la vortoj ŝprucas el lia buŝo per facileco tia, ke oni penus kredi, ke li estas Franco alveninta en la landon antaŭ apenaŭ unu jaro.

Hodiaŭ li bedaŭras nenion, kaj kiam li pensas pri la defio, kiun reprezentis la foriro, li ridetas kaj scias, ke li iros pli foren venontfoje. Amarigas lin en tiu April-fino nura afero : devigo forlasi la entreprenon kaj Hungarion. Eĉ se li jam scias, ke li revenos tien.

Miklós tute same bedaŭras. Li scias, ke li ne retrovos dungiton, kia li, kiu "scios uzi la malfacilaĵojn kiel atuton".

Dávid Hromada-Kishegyi
Tradukis Jean Lazert

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